Mittwoch, 4. September
Wir waren schon dreimal in Lagos. Allerdings ca 2 Kilometer entfernt an der Meia Praia. Jetzt haben wir eine Penthouse Wohnung mitten in der Stadt Lagos. Gegenüber und drei Stockwerke tiefer unseres Balkons befindet sich ein Fado-Lokal. Enno freut sich und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das mag. Wir haben es am Mittwoch noch nicht erleben können, da wir erst sehr spät hier ankamen.
Und nun von vorne erzählt: Wir waren beide pünktlich mit dem Kofferpacken fertig und fuhren schon um halb zehn nach Düsseldorf. Wir mussten auch nicht umdrehen, da alles was ich vergessen habe, Matthias (unser Nachbar 😉) erledigt hat!👍👍👍
Pünktlich um halb zwölf standen wir vor unserem Italiener „Fellini“, bei dem wir immer essen, wenn wir von Düsseldorf fliegen.
Er öffnet zwar erst um 12, aber für so gute Stammgäste 😉😉 und außerdem nimmt er es nicht so genau. Er arbeitet gerne in seinem Restaurant.
Es gab: Vitello Tonato, Spaghetti Carbonara und irgendetwas ala chef mit Kapern, Oliven, Thunfisch für mich. Mega lecker.
Pünktlich um 1 Uhr konnten wir dann unser Auto abgeben und checkten an den Maschinen ein. Mir gefällt das gut, nur habe ich das lange Band, das um den Griff gewickelt wird, völlig falsch angebracht. Da lacht man Jahrzehnte über das Servicepersonal, dass sie so lange brauchen, um die Boardingkarten auszudrucken und das selbstklebende Band an den Koffergriff zu befestigen. Und nun schnalle ich es selber nicht 🙈.
Wir konnten auch pünktlich an Bord. Unsere reservierten Exit-Plätze haben wir leider nicht bekommen, aber das diskutiert Enno noch mit Eurowings direkt aus. Dafür saßen wir neben einer lieben Mama mit einem 10 Monate altem Baby.
Boarding completed trällerte pünktlich dann auch um 15.15 Uhr die Chef-Stewardess in das Mikro. Und wir waren startklar.
Nichts passierte! Nach fünf Minuten erklärte uns der Pilot dann, dass noch kein Gepäck an Bord sei. Das sei öfter so in Düsseldorf. Er wüsste nicht, wann die Koffer kommen sollten, aber wenn sie dann auftauchen würden, dann noch eine halbe Stunde . Großer Tomuld entstand vor mir bei den Rentnern. Sie würden das Abendessen im Hotel verpassen! Und es wurde alles diskutiert was man schon oft zum Thema Fachkräftemängel usw. gehört hat.
Ich steckte mir Kopfhörer rein, startete einen Film und hörte nichts mehr. Danke, dass ich irgendwann diese pods gekauft habe. Nur Enno tat mir etwas leid. Er saß in der Mitte, konnte sich kaum bewegen und war allen Geräuschen schutzlos ausgesetzt.
Nach über einer Stunde waren die Koffer verladen. Und ab da lief alles super. Ruhiger Flug. Klasse Landung, unsere Koffer waren sofort da, Leihwagen ist genauso wie bestellt, die Wohnung ist sehr zentral gelegen mit zwei Balkonen und ganz viel Platz.
Und abends ging es dann in die Stadt. Um zehn haben wir endlich einen Tisch bei einem Italiener bekommen. Einfach toll.
Die Stadt ist schön und richtig trubelig. Die Temperaturen sind super angenehm und das Essen lecker.
Jetzt kann der Urlaub anfangen,
Donnerstag, 05. September
Der Kühlschrank war morgens leer. Deswegen stellte sich die Frage: hungrig einkaufen oder frühstücken gehen. Wir wollten schlau sein! Frühstücken gehen. Wir kamen nicht weit und sind gleich 100 Meter von Zuhause in einer Burger Bude gelandet. Also Frühstück in der Burger Bude. Es war viel besser als erwartet. Ich bekam Avocado-Tomate-Röstbot mit Rührei und Pfefferminze Tee und Enno natürlich den Klassiker: Rührei mit Champions und Schinkentoast. Es war lecker, aber Keine Kartenzahlung möglich. Ich hatte zum Glück ausnahmsweise Bargeld dabei.
Dann einkaufen mit vollem Magen. Wir sind total enttäuscht bei dem pinko doce, weil er wir nach 6 Jahren in diesem Laden nicht mehr alles finden (Wie alte Leute)🙈 und geben irgendwann auf. Fahren mit dem halbvolllem Wagen zur Selbstbedienungskasse, weil wir uns ja für so digital halten. Wir werden freundlich von einer portugiesischen Angestellten darauf hingewiesen eine Kasse zu nehmen, da man die Selbstbedienungskasse nicht mit einem Einkaufswagen nutzen darf. Wir hätten einen Einkaufskorb nehmen müssen. Auf portugiesisch natürlich, aber wir haben jedes Wort durch ihre Gestik und Mimik verstanden. Wir trottelten mit eingezogenen Köpfen zu den Kassen. Lange Schlangen, die sich nicht bewegten. Plötzlich wurde Enno hektisch. Sein Rucksack, in dem er wohl alles aufbewahrt, war nicht auf seiner Schulter. Er sagte nur, den habe ich in der Burger Bude vergessen und wurde etwas blass. Er ließ mich alleine in der Schlange und liefbewegte sich zum Auto. Nach fünf Minuten kam er freudestrahlend wieder.
Nachdem wir unsere Einkäufe nach Hause gebrachten hatten, fuhren wir zum Strand. Zu dem Strand, wo wir die letzten Male unsere Unterkunft hatten und wo wir eigentlich keinen Urlaub mehr machen wollten. Aber egal. Der Strand dort ist wunderschön, das Essen ebenfalls und die Liegen sehr bequem. Zum Mittag gab es portugiesische Miesmuscheln und einen Meeresfrüchtesalat. 😋😍 das Meer ist kalt. Und ich meine richtig kalt. Eigentlich habe ich mir vorgenommen jeden Tag eine Stunde zu schwimmen, aber das geht nicht. Ich schaffe gerade mal die Füße. Und Tanja sagt mir, dass sie gerade in Dänemark ist und im Meer schwimmt. Unglaublich unvorstellbar für mich.
Auf dem Rückweg in die Stadt fuhren wir noch mal einkaufen. Diesmal zum Lidl. Dort kennt Enno alles und wir bekamen Dinge, die uns jetzt helfen nicht zu verhungern, wie z.B. noch mehr Käse, noch eine Packung Kaffee und endlich die tollen kleinen Puddingtörtchen. Pastel del Nata. Dazu ein kühles Sagres Bier und das war schon unsere Vorspeise für unser Abendessen.
Enno wollte abends unbedingt zum tollsten Portugiesen der Stadt. Also liefen wir dorthin. Leider hätten wir 30 Minuten warten müssen und ich fühlte mich auch nicht richtig gestylt für das Restaurant. Also weiter. Wie immer. Wir kamen dann irgendwann zu „Restaurante Bar Inna“ Google Bewertung 3,8, aber traditionell. Sie verscheuchte uns von unserem schönen vierer Platz draußen und wir mussten an die Theke. Enno hatte die Musikbox am Ohr und konnte leider nicht mehr verstehen von dem was ich sagte, aber er hielt es aus. Wir nahmen Cataplana. Den typisch portugiesischen Fischeintopf mit Muscheln und Garnelen. Sehr lecker. Natürlich wieder nur Barzahlung möglich. Zurück in unserer Wohnung genossen wir den Blick auf Lagos von oben. Es ist kühler als in den Jahren zuvor. Wir brauchen keine Klimaanlage, aber abends Jacken.



Freitag, 6. September
Da wir einfach keinen Hunger hatten, konnte ich Enno überreden einen Spaziergang vor dem Frühstück zu machen. Etwas völlig Neues und Überraschendes zugleich. Ich denke, dass ich dafür Käthe danken kann. Wir besuchten den Fischmarkt mercado Muncipal und sofort bekamen wir Hunger.
Nach dem Frühstück machten sich schnell wieder unsere Nachbarhandwerker mit ihren Boschhammern bemerkbar. Deshalb wurde Enno auch schnell ein Ziel für den heutigen Tag zu suchen.
Wir wollten /sollten zu einem Ort fahren, an dem sein Freund Ulf schon war. O.k. Für mich, weil ich gar keine Pläne im Urlaub machen möchte. Also los nach Burgau und vorher einen Abstecher zur Südspitze von Lagos. Porta da Piedade.
Beim Zwischenstopp „Südspitze“ kamen wir in einen Stau. Im Klartext: wir standen auf dem Parkplatz und kein Auto bewegte sich. Nicht nur die parkenden, sondern auch die, die einen Parkplatz suchten. Also so schnell wie möglich hier wieder weg. „Die Südspitze machen wir auf dem Rückweg!“🤭
Burgau ist ein netter Ort, der Straßen hat, die 3 Meter breit sind und gefühlte 45 Grad Steigung haben. Natürlich sind das keine Einbahnstraßen und jedesmal haben wir Gegenverkehr hatten, bekam ich immer Hitzewelle und zeterte herum. Enno behält die Ruhe, ich werde noch hektischer, Enno droht damit, dass er aussteigt und ich fahren soll. Dann bin ich ruhig und fechte es mit mir im Stillen aus. 😡
Nach drei dieser Wiederholungen haben wir einen Parkplatz im Ort. Der Strand ist traumhaft und der Liegenvermieter handelt nicht mit Enno: 25€ . Bitte! Hier fahren wir sowieso nicht mehr her!😎
Diesmal habe ich es komplett in den gefühlten 5 Grad kalten Atlantik geschafft. 10 Minuten, aber immerhin. Jetzt noch lecker Mittagessen in der Empfehlungsbude und dann haben wir alles abgearbeitet. Wir waren 5 Minuten zu spät für die Mittagszeit. Eigentlich! Aber weil wir genau wussten, was wir wollten, machte die 20 jährige Servicekraft eine Ausnahme.
Sushi und Lachs! Ich wusste nicht, dass das so lecker sein kann. Danke Ulf, tolle Empfehlung, aber ich steige beim nächsten Mal am Ortsschild aus.
Am Strand trifft man auch die lustigsten Leute:
Ein amerikanisches Paar, dass immer Räucherstäbchen anzündet, eine Kühlbox mithat, die mit Eiswürfeln, rosaoranges Getränk und Tonic bestückt ist. Und 2 Becher, die die ganze Zeit damit gefüllt werden, sind auch dabei.
Oder ein spanisches Paar: Sie liest ihm aus einem Buch vor und es ist anscheinend so faszinierend, dass er in der Nase popelt und diesen dann aufessen muss. Ich setze dann oft meine Brille ab, um die Privatsphäre dieser Menschen nicht weiter zu stören.
…
Auf dem Rückweg hatten wir dann doch keine Lust mehr auf die Südspitze. Das machen wir ein anderes Mal.
Abends waren wir schon wieder so schlapp. Wir haben es gerade mal bis zum Inder zwei Häuser weitergeschafft.
Gut, dass ich meine Uhr abgelegt habe. Sie würde mir ein richtig schlechtes Gewissen machen.



Samstag, 7. September

Beim morgendlichen Spaziergang!
Ein Einkauf auf dem Wochenmarkt. Für die Feigen habe ich Zuviel bezahlt, aber sie sind köstlich, das piri piri muss heile nach Hause und die Tomaten würden wir bei uns nicht kaufen. Aber Bio!! Ich weiß nicht, ob es Touristen Nepp ist, aber macht Spaß.

Zum Strand sind wir mit dem Auto gefahren. 1,5 Kilometer. Wenn das jemand in der Sparkasse mitbekommt, bin ich den Job bei der Nachhaltigkeitsgruppe los 🙈🙈🙈🙈🙈🙈

Gegessen haben wir an der Strandbude: Ziegenkäsesalat mit Quinoa mit gemischtem grünen Salaten, Orangen und Mandelsplittern und Enno hatte Hähnchen piri piri.

Abends gab es klassisch Thunfischsteak und Kabeljau auf portugiesische Art. Man muss frisch gebratenen Fisch mit frischen Zwiebeln und sauren Soße mit Chips schon mögen.


Ach ja, der Renner sind hier: Bolas de Berlim! Berliner oder für die englisch sprechenden: donuts. Ist der Wagen nicht Mega! Und am Strand werden die Berliner auch verkauft durch fliegende Händler.
Mehr ist nicht passiert. Es wird halt entspannter. Aber Ulf hat sich wieder mit einem neuen Tipp gemeldet. 😳
Sonntag, 8. September
Beim Morgenspaziergang um die Marina habe ich ganz viele tolle Eindrücke aufgenommen und den Anfang des Tages genossen.
Enno hat dann beim Frühstück den Ziegenkäse vom Markt geöffnet und er erschrak bei dem Geruch! Da ich ja nicht so geruchsempfindlich bin, merkte ich nichts, aber er schmeckt einfach nur mit Honig. Ist schon sehr besonders.
Dann kam der Luxusteil: ich durfte heute entscheiden , was wir machen. Ich wollte zum Strand und endlich lesen.
Der Strand ist 5 km entfernt. Ich holte mit Enno das Auto ab und er setzte mich auf halber Strecke aus. So konnte ich meine alte Joggingstrecke zum Strand gehen. Ganz revolutionär überquerte ich unbeschrankte Bahnübergänge durch ein Loch in einem Zaun. Mathias wird jetzt zusammenbrechen, wenn er das liest.


Am Wasser konnte ich schon mit der täglichen Wassergymnastik/Lymphdrainade beginnen. Am vereinbarten strandteil angekommen, hatte Enno einen sehr schönen Platz ausgesucht. Dieser füllte sich aber im Laufe des Tages mit unheimlich vielen Deutschen. Ich kann leider nicht lesen, wenn jemand die ganze Zeit in einer Sprache redet, die ich verstehe. Ich höre dann zu und ärgere mich.😡😩
Also Plan B. Ab zur lieben Thailänderin, die am Strand Massagen anbietet. Sie sieht aus wie 12, wiegt ca. 40 Kilo und ist wahrscheinlich so alt wie ich. Ich war die zweite an diesem Tag und die Kleine hat mindestens so viel Kraft wie Heiner Kolkmeier. Unfassbar schön war diese Massagestunde.

Während ich mich also verwöhnen lies, hat Enno eine Schachtel Kekse vertilgt und das Hörbuch von Ken Follet „Kampf der Titanen“ verschlungen. Ich hatte aber Hunger. Kaum Diskussionen, ab zur Strandbar.
Während ich meine Fischsuppe als Vorspeise aß, versuchte Enno mal wieder sein Handy zu reparieren. Ich konnte das nicht sehen, wie er mit einem Messer die Scheibe einer Linse versuchte zu entfernen. Ich gab ihm meine Suppe. Klappte. Er aß sie. Doch leider wurde dann doch ein Teil der Suppe auf seinem Lieblingshemd verschüttet. Also wurde eine Serviette umgehängt. Ich setzte die Sonnenbrille auf 😎




Danach gab es unspektakulär Salat mit Meeresfrüchten und gegrillte Tintenfische in Knoblauch.
Später musste ich diesmal übrigens nicht alleine ins Wasser. Enno kam mit. Zentimeter für Zentimeter. Ich habe ihm die ganze Zeit gutzugesprochen wie als wenn ich mit Käthe Platz und bleib übe. Und dann war er bis zum Bauchnabel drin. Großes Lob und weiter angefeuert. Als er dann den ganzen Körper im Atlantik hatte, habe ich glaube ich genauso ein Spektakel und Lob gemacht, wie als Käthe endlich von alleine draußen ihr Geschäft erledigt hat. Vor Monaten. 🙈🙈🙈 peinlich. Mich guckten alle anderen verwirrt an.
Jedes Jahr im Urlaub habe ich kein passendes Bikinioberteil dabei. Dieses Jahr ist es zu eng, hat diese Metallbügel, die sich in den Körper bohren, aber er sieht gut aus. Deswegen musste ich mal wieder schauen, ob es nicht doch eine Alternative zu diesem Teil gibt. Wir liefen abends durch die Stadt. Natürlich haben alle Geschäfte sieben Tage in der Woche auf. Und ich fand etwas. Keine Bügel, Farbe in Ordnung, Bänder statt feste Verschlüsse . Perfekt. Aber entweder Größe S/M oder L/XL. Egal ich probiere beide nach dem Abendessen an. Die Kabine großzügig, tolles Licht, hocker zum Sachen ablegen. Richtig gut. Ich ziehe also Jacke, T-shirt, Kleid aus und stehe in der Unterhose da. Ich hätte heute doch kein Kleid anziehen sollen. Trotz super Licht sieht es komisch aus. Ich probiere das große Oberteil an und bin entsetzt. Der Stoff bedeckt so gerade meine Brustwarzen. Geht gar nicht. Aus dem Alter bin ich definitiv raus. Also alles wieder angezogen. Wortlos habe ich sie wieder zurückgehängt und die Verkäuferin ignoriert, die mir eine andere Auswahl zeigen wollte. Não, obrigado
Montag, 9.September
Heute haben wir einen Ausflug gemacht! Es sollte nach Sagres gehen. Zuerst aber zum Aussichtspunkt im Süden Lagos. Das wollten wir ja schon am Freitag, aber da war ja der Stau auf dem Parkplatz.
Nachdem der Handwerker mit seinem Boschhammer in der Nachbarwohnung wieder zu arbeiten begonnen hat, sind wir uns auf den Weg gemacht.
Der erste Stopp: Ponta da Piedade. Wirklich ein spannendes Stück Meer-Fels-Grotte. Die Portugiesen haben diese Sehenswürdigkeit super sicher ausgebaut. Es gibt sogar eine irre lange Treppe bis zur Bucht.

Danach der Strand von Luz. Ich weiß nicht, warum ich nicht am Ortsschild ausgestiegen bin. Genauso wie beim letzten Mal in Bergau. Nur dieses Mal gab es keinen Parkplatz direkt am Strand. Deswegen kurz mit dem Auto ans Wasser gefahren, drehen, den 50 Meter entfernten Parkplatz ignorieren und weiter geht es 😳😳😳. Auf meine Frage, ob wir uns den Ort nicht etwas anschauen wollen, gab es nur: „ Ich habe alles gesehen. Der Ort ist nicht schön!“

Dann nach Salem! Die Anfahrt ist traumhaft, die Steigungen 20% (diesmal gab es sogar Verkehrsschilder dazu), die Villen , die in den Hängen gebaut wurden, sind richtig schön und sehen luxuriös aus. Im Ort angekommen: eine Bucht mit Sandstrand, 2 Liegenvermieter, ein Riesen großer Parkplatz und viel Gastronomie. Die Preise für die gleichen Speisen gleich etwas teurer. Es gibt Magnumflaschen Wein, die auch gerne in dieser portugiesischen „Sanisibar“ von feiernden Engländerinnen bestellt und getrunken werden.

Nebenan ist das etwas spiessigere „Hotel vier Jahreszeiten“. Super Locations, nur ich fühle mich nicht wohl in meiner nassen Bikinihose.
Jawohl nass, denn ich bin fast eine halbe Stunde im kalten Atlantik geschwommen. Ich traf eine super liebe Engländerin, die aussah wie Margreth Rutherford (Miss Marple in schwarz-weiß-Filmen). Sie sprach mich mir einem entzückenden Englisch an, während ich versuchte an ihr vorbei zu schwimmen. Ihr Tipp: Ich sollte eine Badehaube aufsetzten. Dann wäre es nicht so kalt 😳😎😳😎😳
Ich liebe den englischen Akzent und den Humor.
Wir sind nicht mehr nach Sarges gefahren. Vielleicht ein anderes Mal!

Abends waren wir im „Mare“ essen. Das ist der Dachgarten auf der Markthalle. Sehr modern, chic und professionell. Es gibt dort jeden Abend ein Barbecue. Mit Fisch und Fleisch usw. Es war lecker, aber das ist wie zuhause. Die Kellner brachten decken, weil es hier sehr kalt wird abends. Aber das Wetter ist ein Thema für ein anderes Mal.

Dienstag, 10. September
Morgens 6.40 Uhr. Die Sonne geht auf und es ist noch immer Party auf der Dachterrasse der Skybar Lagos:

Morgens wurde geshoppt:
Erst verschiedene Sorten Gebäck fürs Frühstück. Leider habe ich die Schilder nicht verstanden. Es waren auch gefüllte Thunfisch-Brötchen unter den Schokocrossiants. Nach dem Frühstück wurde ein Bikinioberteil gekauft! Ja! Ich war in allen Geschäften in Lagos und habe endlich etwas gefunden, das nicht piekt, nichts fällt heraus und Nix wird eingequetscht. 2 Stunden habe ich gebraucht und es war in dem Geschäft zu finden, das Enno mir von Anfang an vorgeschlagen hat 🤬 ein Teeniegeschäft und auch die haben hier dicke 15 jährige, die meine Größe haben.
Den Nachmittag verbrachten wir am schönen Strand Meia Peira und ich gönnte mir eine Massage. Leider sah die Thailänderin diesmal etwas erschöpft aus und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Total blöd von mir!
Mein erstes Buch ist durchgelesen. Hard Land von Benedict Wells. Sehr bewegend und empfehlenswert.
Weil Ausnahmsweise die Fußball Nationalmannschaft gegen die Niederlande spielte, wollte Enno unbedingt kochen und vorher natürlich einkaufen.
Wir sind wieder wie alte Menschen unterwegs gewesen 🙈🙈🙈🙈
An der Frischentheke gab es viele Köstlichkeiten: frittierter Bacchalau, Gemüse und noch irgendetwas. Wir packen sie in Tüten und klebten jeweils ein Etikett drauf. Zu zweit. Ist bei uns wie Bananen abwiegen 🙈
Dann kamen wir zum Brot. Auch Selbstbedienung. Enno wollte unbedingt eins schneiden. Also wieder zu zweit ausgesucht, in die Schneidemaschine nach oben links gelegt, Scheibe geht zu, Messer kommt an und schneidet unten rechts! Warten, Scheibe öffnen, Brot unten rechts hinlegen, Finger weg, Scheibe zu. Das Messer kommt an, fährt eine Gabel aus, zieht das Brot mit und schneidet es längs! Also falsch herum!!!!! 😬☺️🙄😱😩🤯🤦Das Gerät schiebt das Brot wieder zurück und wir laden es zu zweit schnell in unsere Tüte. Nicht ganz. Enno musste erst den länglichen Knust probieren.🙈
Dann geht es zur Fischtheke. Ich ziehe nach 5 Minuten, den Wartezettel. Und übergebe ihn Enno, damit er an seiner Lieblingstheke einkaufen kann. Währenddessen besorge ich im Supermarkt den Rest. Komme zurück und auch er hat es geschafft.
diesmal werden wir die Selbstbedienungskasse nehmen: ich will das nicht beschreiben. 🙈🙈🙈🙈😩 Nur peinlich mit Gezeter. 3 Mal kam die nette Aufseherin und hat unsere Kasse wieder entsperrt.
Zuhause angekommen ist dann noch beim Kühlschrank einräumen die Dose mit leckeren Oliven aus dem herausgefallen, die frittierten Fisch- und Teigtaschen schmeckten auch nicht ganz wie erwartet, aber Ennos Garnelen-Olivenöl-Knoblauch-Pfanne war der Hammer. Er musste im Vorfeld jede Garnele einzeln ausziehen und entdarmen.



Wenigstens hat Deutschland gut gespielt.⚽️🇳🇱🇩🇪
Für Berna: Fotos von mit gibt es kaum. Und wenn dann nur aus einer sitzposition. Also immer von unten fotografiert. Aber hier ist eins für dich: mein Pipi Langstrumpf Strand Outfit:

11. September
Heute mal von Enno:
Heute hatten wir einen faulen Tag. Er begann sehr schön mit unserem ersten Frühstück auf dem Balkon. Die Markise sorgt genau für den Schatten, den wir für Käse, Marmelade, Frischkäse …. usw. brauchen. Unser 5,4 Liter Wasserkanister, den wir für den Kaffee nutzen, ist nur noch 1/3 voll.
Wer trinkt nur so viel??
Manu wollte nicht Auto fahren sondern lieber an den Strand. Also an die alt vertraute Stelle Praia Palmeira. Manu steigt 1 km vor dem Ziel aus und geht durch das Wasser, ihre erste Wasser-Gymnastik Einheit heute. An den Liegen treffen wir uns. Ich habe dem Vermieter heute 0,50 € geschenkt und gleich dafür eine Wasserflasche von ihm erhalten, die er sonst immer mit 3 € abrechnet. Das merke ich mir- gutes Geschäft.
Manu hat ein neues Buch angefangen und sie hält es extrem lange auf der Liege aus. Dann aber schnell eine zweite Einheit Wassergymnastik in dem eiskalten Atlantik-Wasser. Und prompt meldet sich der kleine Hunger bei ihr. Also ins Berlim, die bekannte klasse Fischsuppe, Salat und ein Omelett bestellt.
Zwei Gläser Wein runden das Mahl von Manu ab.
Zurück geht es auf die Liege, noch ein paar Seiten schnell lesen. Der Wind nimmt zu, die Sanddusche startet wieder. Also alles zusammenpacken, Auto auf den Parkplatz manövrieren durch den Abendverkehr, duschen und auf dem Balkon das verdiente Bier und Wein genießen. Dann fällt uns ein, dass wir eigentlich für Käthe noch ein Geschenk einkaufen wollten. Wir haben einen großen Einkaufsladen auf dem Hinweg zum Strand für Tiere gesehen. Aber wir haben ja noch Zeit, aber wir denken viel an unsere Kleine, wie es ihr geht, ob sie uns wieder erkennt und nicht sauer ist.
So jetzt beginnen die Abendvorbereitungen: Was essen wir???? Wo gehen wir hin??? Was stellen wir an???
Morgen erfahrt ihr bestimmt was daraus geworden ist.
Donnerstag, 12. September
Enno ist gestern fast noch von einem Auto überfahren worden, weil er mitten auf der Straße ging und weil die 20 jährigen Autofahrer eines BMW wohl mit ihrer Geschwindigkeit irgendjemanden beeindrucken wollten. Hätte ins Auge gehen können.
Wir fanden nach dem Schreck einen schönen Tisch in einem neuen Restaurant, das draußen Heizpilze hat und gegen den ständigen Wind einen Windschutz aufgebaut hat.
Damit wären wir beim Wetter: Tagsüber um die 25 Grad und Sonne; Wassertemperatur: richtig kalt; ab nachmittags kommt dann Wind und abends sind es nur noch 18 Grad.
Ich habe nur eine Jacke, eine Strickjacke und ein T-Shirt mit kurzem Arm mit. Alles andere hat keine Ärmel. Ich ziehe also abends immer das Gleiche an. Stört mich gar nicht mehr. Deswegen brauchen wir auch immer ein neues Restaurant.
Gestern waren wir bei einem kleinen Portugiesen in einer Seitengasse essen. Fisch and Chips, Dorade und als Nachtisch Tiramisu.

Dazu tollen Wein und als Nachbarn hatten wir drei nette französische Männer. Netter Abend. Sie haben uns allerdings nicht ihren Restwein geschenkt. Das hat nämlich vor zwei Tagen ein nettes englisches Paar gemacht. Sie haben eine Flasche Wein zum Esen bestellt, jeweils ein Glas getrunken und vor dem Gehen uns ihre Flasche mit dem restlichen Wein geschenkt. Warum? Nett, wir sehen bedürftig aus oder ….?😳😳😳 aber Franzosen trinken ihren Wein aus! Wie wir!
Und heute Morgen waren wir voller Elan. Shopping war angesagt. Ennos Freunde aus den Landwirtschaft haben seinen Status beobachtet und raten ihm nun den blauen Hut zu kaufen und damit bei der Ernte zu helfen.
Wir sind also wieder in den Ale-Hop Laden. Er probierte ihn zweimal an und fragte, wie er aussehe.

Ich antwortete nicht. Wir gingen ohne Hut. Er hat ja noch bis Sonntag Zeit sich zu entscheiden und ihn zu kaufen. 🙈🙈
Dann weiter in die Markthalle. Diesmal 2. Etage zu den Obst- und Gemüsehändlern. Als wir dort waren, gab es parallel zwei Führungen mit Touristen, denen erklärt wurde wie dieser Markt funktioniert. Ich fand das so furchtbar, dass ich nichts kaufen wollte.

Also auch nichts und dann ist Enno eingeknickt 🥳🥳🥳🥳🥳🥳
Wir gingen noch etwas weiter!!! Zum Tiershop! Und kauften für Käthe geschenke! Enno suchte eine Schildkröte aus, die knistert, wenn Käthe darauf beisst. Ich habe eine Leckerchenschnecke gewählt. Ist ein „Intelligenzspielzeug“. Sie muss sich schon etwas anstrengen, damit auch etwas zu essen herauskommt.🤪😎

Ja, wir mussten dann den ganzen Weg wieder zurücklatschen. Ganze eineinhalb Kilometer! Haben aber auch Pausen gemacht.
Mittags nötigte er mich dann zu essen, damit ich nicht später nölig werden würde. Ich wurde sofort nölig. Er wollte aber unbedingt, dass ich eine Bowl esse. In Amerika nennt man diese Männer Feeder=Dicke-Frauen-Fütterer. Ätzend 😡😡😡😡😡😡 schmeckte aber super.

Der Nachmittag musste dann zur Erholung und zum Ausruhen genutzt werden.
Wir kauften abends wieder im Pingo doce ein, wussten welche Knöpfe wir beim Brot drücken mussten, fanden alle Zutaten sofort und stellen uns an eine echte Kasse. Super entspannt.
Und abends blieben wir zuhause. Es gab frisches Brot mit Olivenöl-Knoblauch-Garnelen und Salat. Und ich konnte ein T-Shirt von Enno anziehen, das für mich wie ein Hoodie ist.

Freitag, 13. September
Ich habe eine Sonnenallergie! Jucken, Pusteln. Das volle Programm. Heute also mal Shopping in einer Apotheke und nicht an den Strand, sondern bei 34 Grad machen wir einen Ausflug nach Monchique.
Auf dem Weg dorthin wolltenwir für mich noch eine Bluse einkaufen, damit die Arme keine Sonne mehr bekommen. Enno schleppte Kleider, T-shirts, Jeans usw. an. „Aber ich möchte doch nur ein großes Hemd, das meine Arme verdeckt!!!“😩😩😩😩😩 Es sind drei Hemden, eine Jeans und ein Pullover geworden!😡😡😡😡Bei kik!🙈🙈🙈🙈
Monchique ist ein nettes Dorf in den Bergen, beeindruckende Vegetation, Skulpturen und wir sind nach fünf Minuten fertig.

Was gibt es noch? Es gibt noch Caldas (Quellen). Also Google Maps und los. Das hat nicht funktioniert. Google führt uns zu einem Luxus Spa Hotel und wir sind vorbei an den Quellen. Kein Problem, wir hatten sowieso keine Lust zu wandern bei 34 Grad.
Also: Auf geht es zu einem Restaurant bei dem wir schon 2017 waren. Ca 100 Gäste werden täglich erwartet. Die Öffnungszeiten: 12 bis 16 Uhr. Restaurante Casa Chico Zé. Der Hammer! Man kommt hinein und muss sich den Fisch aus der Theke aussuchen.

Und wir hatten einfach ganz viel Glück, dass uns jemand verstand, wir deutsch reden konnten und nicht nur auf den Fisch zeigen mussten. Der deutschsprechende 30 jährige gutaussehende Portugiese (?) beriet uns was wie schmeckt, wieviele Gräten und sonstige Eigenschaften jede Fischsorte hat. Das Ergebnis: Säbel - und Schwertfisch. Dieses mussten wir uns auf portugiesisch uns merken ( der nette Mann hat uns extra auf portugiesisch noch abgefragt) und dann zu unserem Tisch gehen. Am Tisch fragte jemand was wir trinken wollten und welchen Fisch wir uns ausgesucht hätten. Wir gucken uns beide an, ich suchte dieses Foto heraus und zeigte drauf! Funktionierte.
Es war alles mega lecker. Dazu Knoblauch-Kräuter-Olivenöl-Kartoffeln, Pommes und Salat.

Als Nachtisch gab es richtig kalte leckere Cremes. Espresso und die des Hauses. (Unten Vanille-Tonka-Bohne, darauf Kekse und oben Sahne in cremig. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll)

Enno bezahlte: 34€! Wir schauen uns nie die Rechnungen an, aber diesmal. In seinem perfekten Englisch wollte er die Rechnung für den Tisch 17 an der Kasse bezahlen. Dabei ist die Rechnung von Tisch 70 herausgekommen. Natürlich reklamierten wir und zahlten die Differenz. War noch immer günstig, aber ehrlich. Gutes Karma!
Danach sind wir direkt an den Strand gefahren, um noch ein bisschen das Meer zu genießen. Dort war noch Live-Musik.
Samstag, 14. September
Mit dieser Sonnenallergie bewege ich mich wie ein Vampier.
Ich war heute früh raus, um Brötchen zu holen. Husche dabei von Schatten zu Schatten und bin vermummt wie eine Muslimin.

Ich habe heute Morgen den einheimischen Markt auf dem Berg in einer Halbruine gefunden. Kein Tourist.

Ja, ich habe mich etwas verlaufen. Und daneben gab es sogar einen Bäcker. Prima. Es war nur eine Schlange von 10 Leuten. Ich wartete über 15 Minuten. Eine Bedienung und vier Leute wurden in der Zeit abgearbeitet. Jeder der mich kennt, weiß , dass ich das nicht aushalte. Als nur noch 5 Personen vor mir standen, bin ich gegangen und habe den altbekannten Bäcker „Lidl“ besucht. Ich weiß: Mega peinlich 🙈 aber ich kann nichts dafür. Als ich nach einer Stunde nach Hause kam, fragte Enno nur, warum ich denn kein Giabatta mit gebracht hätte. Und wenn ich schon im Lidl war, warum ich nicht an das piri piri gedacht habe? 😡🤮😡🤮😡🤮
Wir haben dann wieder einen Ausflug mit dem Auto gemacht, weil Enno mir ein Strandverbot erteil hat. Ja! die Arme, Innenschenkel, Kniekehlen und die Unterschenkel sehen nicht gut aus.

Also nach Alvos. 30 Minuten Autofahren. Auf der Landstraße mit 40, weil Enno die Klimaanlage des Autos so sehr genießt. In Alvos haben wir am Strand super gesessen und frischgepressten Ananassaft getrunken. Tolles Restaurant, aber noch zu früh um etwas zu essen.
Danach zu unserem alten Strand, aber nicht ins Berlim, sondern in die andere Strandbar Palmares. Soll ja mal etwas abwechslungsreicher werden. Toller Blick auf das stürmische Meer.

Sehr nette Servicekraft. Tolle Geschichte. Sie ist die Tochter einer Auswanderin, mit 14 ist sie von Dortmund nach Lagos gekommen, studiert Tiermedizin und will danach nach Afrika. Boah ist meine Welt klein!
Nach dem leckeren Essen: Muscheln und Seabass, gab es noch Nachtisch, der etwas sehr sehr satt machte.

Danach mal wieder einkaufen. Wir können Brot ohne Probleme herausnehmen und etikettieren. Aber wir gehen nur noch an eine Kasse mit Menschen. Egal wie langsam die Kunden dort sind.
Wir fuhren nach Hause und Enno musste sich erst mal ausruhen, damit er pünktlich zum Bayern Spiel wieder fit war.
Und abends….?

Sonntag, 15. September
13.30 Uhr: Der letzte Tag und Enno hat mir Hausarrest gegeben. Kein bisschen Sonne!!!! Die Allergie ist jetzt fast am ganzen Körper. Ich liege also im Ersatz-Bett, weil auf dem Balkon die Sonne, die Couch unbequem und der Rest von Enno besetzt ist.
ERGÄNZUNG VON ENNO: Manu hat die Wohnung mindestens 30 mal abgelaufen. Überall wo Sonnenstrahlen freundlich hereinscheinen, wird kehrt gemacht. Hausarrest ist für Manu Höchststrafe. Um 19.45 Uhr geht die Sonne unter und sie hat mir schon einen 2-stündigen Fußmarsch angedroht. Oh weh 😮 es ist nicht leicht !

Morgen geht es nach Hause!
Montag:
Heute fliegen wir nach Hause und wir freuen uns beide darauf. Schön, dass ihr dabei gewesen seid.
Letztes Essen vor dem Flug am Strand von Faro:

Tschüß Lagos!!!